Die Autorin Mehrnousch Zaeri-Esfahani, geboren 1974 in Iran, ermöglichte uns am Freitag, den 30. September 2022 einen ungewöhnlichen Abend. Sie erzählte - ganz in persischer Tradition - Anekdoten aus ihrem Leben. Es waren fantastische oder wahren Geschichten, von der Flucht ihrer Familie über die Türkei und durch das Loch in der Ostberliner Mauer nach Deutschland, und davon, wie sie sich als Kind dabei fantastische Abenteuer ausdachte, um die Realität wegzuzaubern. Melancholie, kindlicher Überlebenswille und Situationskomik wechselten sich ab und man wusste nicht, ob man weinen oder lachen sollte.
Frau Zaeri-Esfahani war live über das Internet in die Kirche zugeschaltet, wo etwa 15 Personen anwesend waren. Außerdem hatten sich 13 weitere Personen live zugeschaltet. Immer wieder sprach Frau Zaeri-Esfahani das Publikum an. Sowohl online Zugeschaltete als auch in der Kirche Anwesendetrugen zu einem beidseitigen Austausch von Fragen und Ideen bei.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Interkulturellen Woche 2022 am Tag des Flüchtlings statt und hat besondere Aktualität angesichsts des gewaltsamen Todes von Zhina Mahsa Amini und des verstärkten Widerstands im Iran gegen die Repressalien der Regierung. Sie ergänzt die Ausstellung „Manchmal male ich ein Haus für uns: Europas vergessene Kinder“ in der Michaeliskirche, das sich mit Illustrationen, Fotos und Texten den Kindern im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos nähert.
Die Computergruppe der Flüchtlingshilfe Stutensee e. V. sorgte dafür, dass die Übertragung reibungslos ablief.
Webseite von Mehrnousch Zaeri-Esfahani: