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„Route 4 – A Dreadful Journey“ von der Wüste bis zum Mittelmeer, Filmvorführung im GrauBau

Der Verein Sea-Eye e. V. war am 29.09.23 im GrauBau Stutensee mit dem Film „Route 4 – A Dreadful Journey“ durch Herrn Butz vertreten. Der Film und eine begleitende Ausstellung wurden in Kooperation mit dem Hauptamtlichen Netzwerk für Engagierte im Bereich Migration im Landkreis Karlsruhe, der Flüchtlingshilfe Stutensee e. V., dem Mehrgenerationenhaus Bürgerwerkstatt Stutensee e. V. und der Stadt Stutensee gezeigt. Christiane Seidl-Behrend als Integrationsbeauftragte der Stadt Stutensee begrüßte die Gäste und bedankte sich bei den zahlreichen Akteuren. Die Veranstaltung war sehr gut besucht.

Der 50-minütige Film „Route 4“ beschreibt die lebensgefährliche Flucht, die Menschen auf sich nehmen, um über Libyen nach Europa zu gelangen. Ein Film-Team begleitete dafür die Sea-Eye auf vier Missionen auf dem Rettungsschiff ALAN KURDI. Doch der Film zeigt weit mehr als das Fluchtgeschehen im Mittelmeer. Es werden die gefährlichen Wege, die die Menschen durch verschiedene afrikanische Länder nehmen müssen, gut nachvollziehbar beschrieben. So entstand eine bewegender Dokumentarfilm, der mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde. Das Filmteam hatte den Anspruch nicht nur die Sichtweise der Flüchtenden oder die der Seenotretter darzustellen, "sondern einen Überblick zu schaffen", die Fluchtursachen quasi aus der Vogelperspektive zu erzählen. „Den Zuschauern soll zugleich ein realistisches Bild von der Seenotrettung und den Menschen auf der Flucht vermittelt werden“, so der anwesende ehrenamtliche Sprecher von Sea-Eye e. V.: "Brutalität wird in diesem Film nicht beschönigt." 

Entsprechend berührt und betroffen war das Publikum anschließend nach dem Film von den Schicksalen der Flüchtenden. Aus diesem Grund empfand ich die Veranstaltung sehr gelungen, da die aufgewühlten Eindrücke und Gefühle durch den anwesenden Sprecher von Sea-Eye im Anschluss in der Diskussion gut aufgefangen wurden. Er ist  auf Fragen des Publikums eingegangen und konnte darüber hinaus über weitere Fakten aufklären. Daraus entwickelte sich im voll besetzten GrauBau eine rege, teilweise auch kontroverse, Diskussion.

Die Lage für Flüchtende auf dem Mittelmeer bleibt weiterhin dramatisch. Im Jahr 2023 sind, laut Angaben der UNO-Flüchtlingshilfe für den UNHCR, bereits über 2500 Menschen auf ihrer Flucht nach Europa ertrunken oder vermisst. Die EU schottet sich immer weiter ab und geht ihrer Rettungspflicht nicht nach. Darum ist es wichtig, dass zivile Seenotrettungs-Organisationen wie Sea-Eye e. V. vor Ort sind und die Menschen weiterhin retten. Diese Bemühungen können wir weiterhin durch Spenden unterstützen. Die Flüchtlingshilfe Stutensee e. V hat der Organisation Sea-Eye e. V. im Rahmen dieser Veranstaltung einen symbolischen Scheck im Wert von 1000 € übergeben, um die Seenotrettung weiterhin zu unterstützen.

Begleitet wird der Film von der Ausstellung „GRENZENLOSE MENSCHLICHKEIT. MAN LÄSST KEINE MENSCHEN ERTRINKEN. PUNKT.“, die seit dem 20.09.2023 im Rathaus Stutensee, Stadtteil Blankenloch, zu sehen ist und noch bis Mitte Oktober 2023 zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden kann.

Christine Stemke

2. Vorstand und Schriftführerin der Flüchtlingshilfe Stutensee e. V., Gemeinderätin der Stadt Stutensee

Scheckuebergabe an Sea Eye

Von links nach rechts: Heinz Maier, Jürgen Conrads, Christine Stemke und Alexander Koch übergeben den Scheck an Herbert Butz von Sea-Eye.

Bildquelle: Stadt Stutensee

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